Das war’s. Haus nicht fertig, aber ich. Keine Schaufel mehr, keine Steine mehr, kein Lehm, kein Holz, kein Staub, kein Hammer, kein Meißel, keine Hacke, kein gar nix mehr. 19 Tage durcharbeiten ist schon was. Und ich war ja ARBEITEN. Nicht arbeiten. Einen Tag habe ich krank gefeiert, okay, aber da war ich auch beschäftigt.
Es schmerzen die Hände, der Rücken und Muskeln, von denen ich nichts wusste. Aber ich war ja auch auf einer Baustelle im Hochland von Nepal und nicht im Mädcheninternat. Für die Kollegen geht es noch etwa drei Tage weiter. Ich darf morgen mit den beiden Chefs von Chaurikharka, Ang Kaila und Tenzing, durch den Ort gehen und prüfen, wofür wir eure Geschenke am besten verwenden. Es gibt so viele sinnvolle Einsatzmöglichkeiten und ich will natürlich die sinnvollste finden. Die Wasserversorgung ist auf jeden Fall ein Thema. Sie betrifft alle und deswegen favorisierte ich diese zunächst.
Heute ist mir nochmals schmerzhaft vor Augen geführt worden, wie viel anstrengender das Leben hier ist als bei uns. Das Fehlen von Maschinen erschwert und verlangsamt so unglaublich. Was eine Planierraupe heute mit zweimal vorwärts fahren in drei Minuten erledigt hätte, dauert für drei Menschen einen Arbeitstag. Dafür ist es ruhig. Das ist unglaublich erholsam, keinen Motorenlärm zu hören. Die einzigen erdölderivatgetriebenen Motoren sind Hubschrauber- und Flugzeugturbinen. Und die sehnt man sogar herbei. Heute gab es ein Schönwetterfenster von etwa einer Stunde, in dem ich mindestens 15 Starts und Landungen mit Verzückung wahrnehmen durfte. Der Stau in Lukla wird abgebaut sein und wetter.com verspricht für die nächsten 8 Tage Kaiserwetter. Aber bei wetter.com ist ja ein Tag, an dem es ununterbrochen schneit auch Kaiserwetter. Insofern steht mein Fortkommen noch in den Sternen. Hoffentlich sehe ich sie heute Nacht.
Darauf einen Rakshi.
Arbeitsbeginn, der letzte für mich
Er kann am besten Englisch, er ist in der vierten Klasse
Herstellung einer tausche Tasche
Zum drei Uhr Tee: sechs Eier und Kartoffeln. Wir sind ja nicht im Mädcheninternat.
Danke für dieses Projekt, deinen kraftvollen Einsatz, deine kurzweiligen Berichte, die uns täglich so viele Einblicke gewährt haben. Das Leben der Menschen in Nepal hat mich tief berührt und lässt mich über mein eigenes Leben nachdenken.
Ein schönes Haus ist das geworden. In Berlin werden wir dich pflegen.
Ich wünsche einen schönen Ausklang deiner Reise. Verteile das Geld gut!
Herzliche Grüße!
Ich kann Antje nur Recht geben: Das hast Du großartig gemacht und geschrieben. Danke! Auch mich haben Deine Berichte zum Nachdenken angeregt, über das Leben dort und wie gut wie es hier doch haben und es so oft nicht sehen. Ich wünsche Dir gutes Wetter und eine gute Heimreise!
Lieben Gruß
Jessica
Heiko, Glückwunsch zu dieser Tat! Du bist ein großartiger Typ!
Großartig ist es, diese großartigen Menschen hier so intensiv kennenlernen zu dürfen.